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Channel: segu Geschichte - Module zum Thema: Karikaturen
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Der dritte Stand | Eine Karikatur analysieren

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Französische Revolution | Modul 2 | Quellen untersuchen: Karikatur | Ständegesellschaft | ◻◻ mittel | ca. 30 min

Ende des 18. Jahrhunderts spitzten sich gesellschaftliche Konflikte in Frankreich zu. Um welche Konflikte ging es? Um diese Frage zu beantworten sollst du eine Bildquelle aus dem Jahr 1789 untersuchen. Karikaturen auf Flugblättern waren zur Zeit der Französischen Revolution ein wichtiges Medium, um die gesellschaftlichen Verhältnisse zu kritisieren. Viele Menschen konnten weder lesen noch schreiben, die Bildsprache der Karikatur aber konnten sie verstehen.

 

 

Unbekannter Zeichner (Initialen: M.P.): „A faut esperer q’eu.s jeu la finira bentot“ (Es darf gehofft werden, dass das Spiel bald vorbei ist), Karikatur von 1789 | Bildnachweis (Public Domain, Wikimedia) | Die roten Punkte geben dir Hinweise zu verschiedenen Details der Karikatur, die gelben Hinweise über den ersten, zweiten und dritten Stand.

 

Aufgabe

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Ständegesellschaft

Tipp

Im segu-Modul Bete – Beschütze – Arbeite! | Ständegesellschaft lernst du eine etwa 300 Jahre ältere Bildquelle zu den drei Ständen kennen. Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Ständegesellschaft noch anders beurteilt.

 

Die Antworten zu den Aufgaben kannst du entweder – einfach mit Stift und Papier –  in deine Geschichtsmappe schreiben.
Du kannst die Antworten aber auch direkt unter den Aufgaben eingeben und anschließend ausdrucken oder als pdf abspeichern. Das ist allerdings nicht mit allen Geräten möglich. Hier erhältst du weitere Informationen.

Stichworte zum Modul Karikatur Dritter Stand | Französische Revolution | Adel | Klerus | Ständegesellschaft | Ständeordnung | Geschichte | Geschichtsunterricht | Unterricht | Bildquelle | Quellen | Flugblätter

Der Beitrag Der dritte Stand | Eine Karikatur analysieren erschien zuerst auf segu | Lernplattform für Offenen Geschichtsunterricht.


Methode | Bildquellen untersuchen

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bildquellenBilder: links: Bundesarchiv Bild 146-1971-003-65, Berlin, Kameramänner vor dem Schloss, CC BY-SA 3.0 DE, rechts: Public Domain

 

Bildquellen geben uns eine visuelle Vorstellung über die Vergangenheit. Häufig werden sie deshalb nur zur Illustration von Darstellungen und Texten über vergangener Zeiten verwendet. Dabei wird übersehen, dass Bildquellen genauso kritisch zu befragen sind wie Textquellen. Jedes Bild wurde vom Zeichner, Künstler oder Fotografen mit einer bestimmten Absicht erstellt. Bilder können uns immer nur einen Ausschnitt der Vergangenheit aus einer bestimmten Perspektive zeigen. Zeichnungen und Gemälde können zudem auch nur der Phantasie des Zeichners oder Künstlers entsprungen sein.

Die Analyse von Bildquellen ist deshalb eine wichtige Methode des Geschichtsunterrichts. Auf dieser Seite findest du erstens ein Muster, wie Bildquellen in drei Schritten untersucht werden können (die Formulierungshilfen sind nur Vorschläge!) und zweitens eine Auflistung verschiedener segu-Module zu unterschiedlichen Arten von Bildquellen (am Seitenende).

 

Erster Eindruck

Notiere deinen ersten Eindruck des Bildes in ein oder zwei Sätzen.

  • Was sehe ich?
  • Wie wirkt das Bild auf mich?

 

A | Beschreibung der Bildquelle

Bildgattung

Um was für eine Bildquelle handelt es sich? Es gibt verschiedene Bildgattungen – z.B. Zeichnungen oder Karikaturen, Gemälde oder Fotografien, Plakate oder Bildpostkarten.

Bei der Bildquelle handelt es sich um [Bildgattung].

Motiv

Dargestellte Zeit

Entstehungs-zeitpunkt

Was wird auf dem Bild dargestellt? Versuche das Motiv mit einem Satz zu benennen. Bei Fotos ist klar, dass die auf dem Bild dargestellte Zeit und der Entstehungszeitpunkt identisch sind. Bei Zeichnungen oder Gemälden kann es aber auch sein, dass eine Situation dargestellt wird, die sich schon lange vor der Entstehung des Bildes ereignet hat. Zum Beispiel haben viele Künstler im 19. Jahrhundert historische Ereignisse der Antike oder des Mittelalters auf die Leinwand gebracht („Historienmalerei“). Manche Bilder zeigen keine konkrete Situation, dann ist es schwierig, die dargestellte Zeit genau anzugeben (z. B. bei der Karikatur Der dritte Stand).

Das Bild zeigt …

Entstehungszeitpunkt und die dargestellte Situation sind identisch … [Angabe des Entstehungszeitpunktes]

Entstehungszeitpunkt und die dargestellte Situation sind nicht identisch, … [Unterschiedliche Angaben zu dargestellter Zeit und Entstehungszeit]

Zeichner Künstler Fotograf

 

Informiere dich über den Zeichner, Künstler oder Fotografen des Bildes. Bei manchen Bildquellen ist der Urheber unbekannt – dann schreibe: Unbekannter Zeichner, Künstler oder Fotograf. Falls dir der Name des Urhebers bekannt ist: Kannst du etwas über die Person, ihre Herkunft und Stellung sowie ihr Denken (politische Orientierung, Wertvorstellungen) herausfinden?

Die Bildquelle wurde von [Zeichner/Künstler/Fotografen] …

Der Urheber der Bildquelle ist unbekannt.

[Zeichner/Künstler/Fotograf] war zu dieser Zeit …

Adressat

Wo wurde das Bild zum Zeitpunkt seiner Entstehung gezeigt? War es ein Unikat und konnte deshalb nur von wenigen Menschen gesehen werden? Oder wurde es massenhaft verbreitet und war deshalb einer breiten Öffentlichkeit zugänglich? So kann auf den Adressaten geschlossen werden.

Die [Bildgattung] richtete sich an [Adressat] …

Beschreibung

Bildelemente

Perspektive

 

Beschreibe das Bild möglichst genau. Welche Bildelemente sind auf dem Bild zu sehen (Personen oder Tiere, Gebäude oder eine Landschaft, Gegenstände oder Symbole). Falls das Bild eine bestimmte Situation oder Handlung zum Ausdruck bringt (das ist nicht bei alle Bildquellen der Fall), versuche sie mit eigenen Worten zu beschreiben. Versuche für deine Beschreibung geeignete Adjektive zu finden. Kläre zuletzt, welche Perspektive der Zeichner, Künstler oder Fotograf eingenommen hat und welchen Ausschnitt das Bild zeigt. Wirkt es eventuell inszeniert oder gestellt?

Auf dem Bild sind …

Auf dem Bild ist zu erkennen, dass …

Die Perspektive des [Zeichners, Künstlers, Fotografen] …

Absicht (Intention)

Lässt die Bildquelle eine bestimmte Absicht (Intention) des Zeichners, Künstlers oder Fotografen erkennen?

 

B | Einordnung der Bildquelle in den historischen Zusammenhang

Historischer Zusammenhang

Bisher hast du dich nur mit dem Bild „an sich“ beschäftigt. Jetzt sollst du die historischen Hintergründe erklären, die wichtig sind, um das Motiv, die Botschaft und die vom Zeichner, Künstler oder Fotografen eingenommene Perspektive zu beurteilen. Bei Zeichnungen und Gemälden kannst du jetzt z-B. versuchen zu beurteilen, ob die Aussage des Bildes z.B. bewusst übertrieben, beschönigend oder dramatisierend ist oder ob das Bild eher ein Phantasieprodukt des Zeichners oder Künstlers ist.

Das Bild entstand zur Zeit …

Um das Bild zu verstehen, muss man wissen …

Die Darstellung auf dem Bild ist [bewusst übertrieben, beschönigend, dramatisierend etc.], weil …

Das Bild ist eher ein Phantasieprodukt des [Zeichners, Künstlers], weil …

 

C | Beurteilung der Bildquelle

Fragestellung

Um die Bildquelle abschließend zu beurteilen, ist es zunächst wichtig, eine eigene Frage an sie zu richten. Die Fragestellung ergibt sich aus deinen Ergebnissen der historischen Einordnung.

Angesichts … stellt sich die Frage …

Erklärung

Beurteilung

Anhand der Fragestellung kannst du jetzt eine Erklärung und Beurteilung der Bildquelle vornehmen. Berücksichtige dabei, dass wir das Denken und Handeln von Menschen, die in der Vergangenheit lebten, nicht nur mit heutigen Maßstäben beurteilen können. Begründe dein Urteil sorgfältig.

Die vom [Zeichner, Künstler, Fotografen] eingenommene Perspektive lässt sich erklären, wenn …

Gemessen an den damaligen Umständen …

Aus heutiger Sicht …

 

Den ersten Eindruck überprüfen

Gehe noch einmal zurück an den Anfang und lies dir durch, welche ersten Eindrücke du notiert hast.

  • Hat sich dein Eindruck bestätigt?
  • Oder siehst du die Bildquelle jetzt mit anderen Augen?

 

 

Module | Bildquellen untersuchen

Grundsätzlich kann jede Bildquelle nach dem Verfahren der Quellenanalyse untersucht werden. In den folgenden acht segu-Modulen findet sich das Verfahren in der Aufgabenstellung. So kannst du die Untersuchung von Bildquellen üben.

Alte Welt trifft neue Welt | Bilder der „Entdeckung“ Amerikas | Gemälde
Der dritte Stand | Eine Karikatur analysieren | Karikatur
„Tugend und Terror“ | Die Jakobiner-Herrschaft | Karikatur
Der Weberaufstand von 1844 | Folgen und Wirkung | Gemälde
Perspektiven auf das Brandenburger Tor | Fotos
„Jeder Schuss ein Russ…“ | Feindbilder | Bildpostkarten – Plakate
Krise der Weimarer Republik | Wahlplakat analysieren | Wahlplakat
Macht der Bilder | Fotos

 

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Napoleon herrscht über Europa

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Revolution 1848 | Modul 2 | Quellen untersuchen: Karikatur und Textquellen | Krieg und Herrschaft | ◻◻ mittel | ca. 40 min

Johann Michael Voltz: „Bonaparts Stuffenjahre“, Karikatur aus dem Jahr 1814, Bildnachweis: Public Domain

 

Ausdehnung Frankreichs (dunkelgrün) und Sattelitenstaaten (hellgrün) im Jahr 1812 | Bildnachweis (CC BY SA 3.0 Trajan117 ) Karte anklicken

Napoleon (geboren 1869 auf Korsika, gestorben 1821 auf St. Helena) ist wohl die bekannteste historische Persönlichkeit der französischen Geschichte. Er gelangte nach dem Scheitern der Französischen Revolution an die Macht und stieg bald zum unangefochtenen Alleinherrscher auf. Unter Napoleon erlebte Frankreich große militärische Erfolge. Französische Truppen eroberte weite Teile Europas (siehe die Karte rechts).

Ende 1812 scheiterte Napoleons Russlandfeldzug. Im Oktober 1813 wurden die französischen Truppen auch in der Völkerschlacht bei Leipzig besiegt. Napoleon verlor in Frankreich an Rückhalt und zog sich (wie auf der Karikatur oben zu sehen) zunächst auf die Insel Elba zurück. Wenige Monate später scheiterte auch sein letzter Versuch, in der Schlacht bei Waterloo seine Macht zurückzuerobern. Napoleon wurde 1815 auf die Insel St. Helena im Südatlantik verbannt, wo er 1821 starb. Inzwischen war die Staatenwelt in Europa auf dem Wiener Kongress neu geordnet worden. Russland, Preußen und Österreich konnten ihre Macht und ihren Einfluss ausbauen.  

Die napoleonische Herrschaft wurde in den deutschen Ländern zwiespältig beurteilt. In vielen Ländern und Kleinstaaten wurden die französischen Truppen zunächst begrüßt. Die französischen Besatzer fassten die vielen Kleinstaaten in Rheinbund zusammen und modernisierten die Verwaltung und das Recht. Preußen war nach seiner Niederlage gegen Frankreich 1806 stark geschwächt. Deshalb wurden auch hier verschiedene Reformen nach französischem Vorbild durchgeführt, z.B. die Beendigung der Leibeigenschaften oder grundlegende Reformen in der Bildung und beim Militär. Auf der anderen Seite waren die französischen Besatzer zunehmend verhasst. Beides: die positive und die negative Sicht auf die Franzosen werden in diesem Modul jeweils anhand einer Textquelle deutlich gemacht.

 

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Die Antworten zu den Aufgaben kannst du entweder – einfach mit Stift und Papier – in deine Geschichtsmappe schreiben.
Du kannst die Antworten aber auch direkt unter den Aufgaben eingeben und anschließend ausdrucken oder als pdf abspeichern. Das ist allerdings nicht mit allen Geräten möglich. Hier erhältst du weitere Informationen.

 Stichworte zum Modul Napoleon herrscht über Europa | Napoleon Bonaparte | Frankreich | Preußen | Preußische Reformen | Geschichte | Geschichtsunterricht | Unterricht |  19. Jahrhundert

 

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„Dropping the Pilot.“| Karikatur

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Kaiserreich und Imperialismus | Modul 4 | Analyse einer Karikatur | Herrschaft | ◻◻ mittel | ca. 30 min

John Tenniel: „Dropping the Pilot“ (Der Lotse geht von Bord), Karikatur veröffentlicht am 23. März 1890 in der britischen Satirezeitschrift „Punch“. Auf der Karikatur ist der 29. März angegeben, tatsächlich erschien sie aber bereits am 23. März 1890 | Bildnachweis (Public Domain, Wikimedia) | Die Zitate im Schaubild sind dem Wikipedia Artikel zur Karikatur entnommen. Dort finden sich die Quellennachweise.

 

Die beiden bekanntesten und politisch einflussreichsten Persönlichkeiten in der fast 48 Jahre dauernden Geschichte des Kaiserreichs waren zuerst Reichskanzler Otto von Bismarck, danach Kaiser Wilhelm II.

Bismarck (1815-1898) war 19 Jahre – von 1871 bis 1890 – erster Reichskanzler des Deutschen Reichs. Wilhelm II. (1859-1941) war seit dem Dreikaiserjahr 1888 Kaiser. Seine Politik sollte in den kommenden drei Jahrzehnten die Politik des Deutschen Reichs maßgeblich prägen, bis er in der Novemberrevolution 1918 abdanken musste.

Beide Personen sind auf der Karikatur „Dropping the Pilot.“ – „Der Lotse geht von Bord.“ zu sehen, die am 23. März 1890 in der britischen Satire-Zeitschrift „Punch“ veröffentlicht wurde. Sie gilt als eine der berühmtesten Karikaturen überhaupt und zeigt die britische Perspektive auf ein Ereignis, das du in diesem Modul kennen lernen und beurteilen sollst.

 

Aufgabe

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Stichworte zum Modul Dropping the Pilot | Otto von Bismarck | Wilhem II. | Kaiserreich | Geschichte | Geschichtsunterricht | Unterricht | Karikatur

 

 

Die Antworten zu den Aufgaben kannst du entweder in deine Geschichtsmappe schreiben – ganz einfach mit Stift und PapierDu kannst die Antworten aber auch in die Textfelder unter den Aufgaben eingeben und anschließend ausdrucken oder als pdf abspeichern. Klicke dafür auf das Drucker-Symbol. Hier erhältst du weitere Informationen

„Hermann befreit Germania“| Nationale Mythen

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Napoleonische Herrschaft, Restauration und Vormärz | Modul 6 | Quellen untersuchen: Bildquelle | Mythen ◻◻ mittel | ca. 40 min 

Karl Russ: Hermann befreit Germania, Radierung von 1818 | Bildnachweis (Public Domain via Wikipedia)

 

Die Völkerschlacht bei Leipzig wurde von der Nationalbewegung als „Befreiungskrieg“ (s. Modul 1813 | Völkerschlacht bei Leipzig) gedeutet: Man habe sich von der französischen Herrschaft befreit und leitete aus der siegreichen Völkerschlacht deshalb den Anspruch ab, dass sich Deutschland als Nationalstaat vereinen solle.

Die Umdeutung der Völkerschlacht zum Befreiungskrieg ist allerdings irreführend, weil in der Völkerschlacht nicht „Deutsche“ gegen „Franzosen“ kämpften, sondern zwei Bündnisse unter Führung der jeweiligen Könige und Fürsten. Auch auf Seiten Napoleons kämpften auch viele „deutsche“ Soldaten der Rheinbundstaaten. Und die große Mehrheit derjenigen, die 1813 die Völkerschlacht miterlebten, hatten noch überhaupt keine Vorstellung von einem deutschen Nationalstaat.

Die frühe Nationalbewegung wollte die Völkerschlacht also dazu benutzen, ihre Ideen zu verbreiten. Die Zeichnung „Hermann befreit Germania“ von Karl Russ aus dem Jahr 1818 ist ein gutes Beispiel hierfür. Um den Anspruch nach einem Nationalstaat zu untermauern, greifen Nationalisten gerne auf nationale Mythen zurück. Unter einem Mythos kann man eine Legende oder Heldenerzählung verstehen, die zwar in das eigene Weltbild passt – auch wenn die historischen Ereignisse eigentlich ganz anders zu deuten sind.

Hermann befreit Germania? Im Titel der Zeichnung stecken gleich zwei nationale Mythen. Hermann war Anführer der Germanenstämme, die im Jahr 9 n.Chr. die drei Legionen des Varus besiegten – eine der größten Niederlagen in der römischen Geschichte. Von den Nationalisten wurde die Varusschlacht als „deutscher“ Kampf gegen die Römer umgedeutet – dabei verstanden sich die Germanenstämme der Antike keineswegs als „Deutsche“. Zweitens Germania: Das Bild einer Frau wurde bereits von den Römern als Symbolfigur zur Kennzeichnung ihrer Herrschaftsgebiete verwendet und findet sich zum Beispiel auf römischen Münzen. Die Nationalisten deuteten die Symbolfigur um als Bild für den deutschen Nationalstaat. Und noch ein dritter Mythos steckt in der Zeichnung: die erwähnte Umdeutung der Völkerschlacht als Befreiungskrieg.

Die Zeichnung spielt also mit zwei unterschiedlichen Zeitebenen: Die Antike mit Hermann und Germania einerseits, die Völkerschlacht 1813 andererseits. Um die zwei Zeitebenen besser unterscheiden zu können, werden sie in den Erläuterungen zum Bild mit zwei unterschiedlichen Farben markiert.

 

Aufgaben

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Stichworte zum Modul Nationalismus: Hermann befreit Germania | Nation | Nationalstaaten | Nationalbewegungen | Geschichte | Geschichtsunterricht | Unterricht | Karikatur | Völkerschlacht

Die Antworten zu den Aufgaben kannst du entweder in deine Geschichtsmappe schreiben – ganz einfach mit Stift und PapierDu kannst die Antworten aber auch in die Textfelder unter den Aufgaben eingeben und anschließend ausdrucken oder als pdf abspeichern. Klicke dafür auf das Drucker-Symbol. Hier erhältst du weitere Informationen

„Aufhebung des mörderischen Impfgesetzes“? | Impfgegner im Nationalsozialismus

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Dieses Modul befindet sich in Bearbeitung!

Nationalsozialismus | Modul 8 | Verstehen und urteilen | Gegenwartsbezug | Pandemie | ◻◻◻ schwer | ca. 90 min

Demetrio Cosola: La vaccinazione nelle campagne (Impfung auf dem Lande), Gemälde von 1894 | Bildnachweis (Public Domain via Wikipedia): Bild anklicken

Als Reaktion auf das Coronavirus und die Krankheit Covid-19 wurden weltweit Impfungen zum Schutz vor schweren Krankheitsverläufen und vor einer weiteren Verbreitung der Krankheit entwickelt. Die Wirksamkeit ist bei den zugelassenen Impfungen zwar erwiesen und deutlich, doch viele Menschen hegen Skepsis vor einer Impfung.

In öffentlichen Debatten wird deshalb eine Impfpflicht gefordert. Eine Impfpflicht ist allerdings nicht neu. Bereits 1874 wurde im Kaiserreich die Pflicht zur Pockenimpfung bei Kindern eingeführt. Im frühen 20. Jahrhundert wurden Stimmen laut, die eine Abschaffung der Impfpflicht forderten. Auch bekannte Nationalsozialisten sprachen sich noch vor 1933 für die Abschaffung der Impfpflicht gegen Pocken aus. Der Kreis führender Nationalsozialisten, die auf eine Abschaffung der Impfpflicht drängten, war zwar groß. Dennoch wurde die Impfpflicht gegen Pocken im NS-Regime nicht abgeschafft.

In diesem Modul beurteilst du die Impfgegnerschaft im Nationalsozialismus, ordnest du die Position der Impfgegner und Impfbefürworter in die NS-Ideologie ein und begründest die ambivalente Haltung der Nationalsozialisten zur Impfpflicht.

 

Aufgaben

1 | Die folgende Karikatur war im Februar 1932 im nationalsozialistischen Hetzblatt „Der Stürmer“ erschienen, in der häufig antisemitische Karikaturen verbreitet wurden. Die Überschrift lautet Die Impfung und der Untertitel: Es ist mir sonderbar zu Mut, den Gift und Jud tut selten gut.

Beschreibe wichtige Bildelemente und die Überschrift sowie den Untertitel der Karikatur und erkläre die Intention des Karikaturisten.

Unbekannter Zeichner: „Die Impfung“ | Karikatur aus „Der Stürmer“, Nr. 6 (Februar 1932), Public Domain

 

2 | Die Pockenimpfung wurde bereits 1874, also fast 60 Jahre vor Entstehung der Karikatur im Deutschen Reich eingeführt. Informiere dich in der folgenden Infobox über die Pockenimpfung und erkläre (anhand des Schaubildes) den Erfolg oder Misserfolg der Maßnahme.

Infobox: Pockenimpfung – Impfpflicht seit 1874

Reichsgesetzblatt vom 11. April 1874: Impfgesetz zur Impfpflicht gegen Pocken | Bildnachweis (Public Domain via Wikipedia): Bild anklicken

Hintergrundinformationen, Eine Statistik (?) kann deutlich machen, dass Impfen nicht nur ein Streitpunkt war, sondern auch eine große gesundheitliche Wirkung hatte. Überführung der Karikatur als Lüge/Propaganda.

 

3 | Analyse Quelle 1: Argumente der Impfgegner

[Erklärung: Einordnung des Umfeldes der Impfkritiker: Rassenhygiene, naturverbunden, Eugenik, Natürlichkeitsfetisch, Juden stehen für die Impfindustrie, Der Artikel aus der Zeitschrift „Deutsche Gesundheitspost“ verdeutlichtVorstellungen, die die Impfgegner über den eigenen Körper und die Impfung haben und die Haltung zum NS-Regime bestimmen. Das ist ja ziemlich esoterischer Lebensrefomsprech. Der Autor macht deutlich, dass im esoterischen Körpervorstellung die Natürlichkeit zentral ist und Technologische Ideen (Impfung) als Gefahr verworfen werden. Hier wird das rassische Denken offenbar.]

 

4 | Quelle: Reichswehr setzt sich durch, aber auch Lockerung der Impfpflicht

[Hintergrund: Frick wollte Freiwilligkeit, setzt sich nicht durch Reichswehr: setzt sich durch: gegen möglich Seuchenherde, Gefährdung der Landesverteidigung, Allerdings kommt es zu Lockerungen. So ist beispielsweis der  Impf-Nachweis seit Frühjahr 1936 nicht mehr als »Voraussetzung für die Aufnahme in die höhere Schulen« notwendig. Diese Reform könnte von den SuS eingeordnet werden –sie könnten darin eine Aufweichung der Impfpflicht als Kompromiss im NS-Regime (salopp: Impfgegner vs. Kriegstreiber) sehen.]

 

5 | Beurteilung: Ein „mörderisches Impfgesetz“? Motive der Impfgegner?

Stichworte zum Modul Impfgegner | Impfpflicht | Corona | Coronavirus | Covid19 | Pandemie | Seuche | Geschichtsunterricht | Unterricht | Medizin | Nationalsozialismus | NS-Ideologie

Die Antworten zu den Aufgaben kannst du entweder in deine Geschichtsmappe schreiben – ganz einfach mit Stift und PapierDu kannst die Antworten aber auch in die Textfelder unter den Aufgaben eingeben und anschließend ausdrucken oder als pdf abspeichern. Klicke dafür auf das Drucker-Symbol. Hier erhältst du weitere Informationen

 

 

Hitler in Karikaturen | Perspektiven vergleichen

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Nationalsozialismus | Modul 10 | Karikaturen untersuchen | Perspektiven auf Hitler | ◻◻◻ schwer | ca. 80 min

In diesem Modul analysierst du zwei Karikaturen, die jeweils einen unterschiedlichen Blick auf Adolf Hitler werfen. Gemeinsam haben sie aber, dass sie fast zeitgleich Anfang Dezember 1933 veröffentlicht wurden.

Hier beide Karikaturen auch als pdf

Die erste Karikatur von Josef Čapek erschien am 2. Dezember 1933 in der Freien Presse, das war eine in Amsterdam veröffentlichte deutschsprachige Wochenzeitung, die von aus dem Deutschen Reich geflüchteten Sozialdemokraten herausgegeben wurde. Čapek war ein Maler und Zeichner aus Prag, der 1939 wegen seiner Kritik am Nationalsozialismus verhaftet und 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen ermordet wurde.

Zur besseren Ansicht den Vollbildmodus oben rechts anklicken!

Josef Čapek: Hitler als Friedensengel, Karikatur von 1933 | Bildnachweis: Public Domain, Wikimedia

Die zweite Karikatur erschien einen Tag später, am 3. Dezember 1933 im Kladderadatsch, das war eine bekannte deutsche Satirezeitschrift, die seit 1848 zahlreiche bekannte Karikaturen veröffentlichte. Bereits vor 1933 sympathisierte sie mit den Ideen des Nationalsozialismus und konnte deshalb noch bis 1945 weiter erscheinen. Die Karikatur wurde von Oskar Garvens gezeichnet.

Zur besseren Ansicht den Vollbildmodus oben rechts anklicken!

Oskar Garvens: Der Bildhauer Deutschlands, Karikatur von 1933 | Bildnachweis: Public Domain, Wikimedia

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Stichworte zum Modul Zwei Hitler-Karikaturen | Nationalsozialismus | Geschichte | Geschichtsunterricht | Unterricht | Arbeitsblatt | Hitler | NS-Ideologie | NS-Außenpolitik

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